Cinarchea@Archäomediale

Entstehung

1994 rief Dr. Kurt Denzer mit Hilfe der Universität zu Kiel das erste Internationale-Archäologie-Film-Festival in Deutschland, die CINARCHEA, in Kiel ins Leben. Die  Anzahl produzierter Filme und Serien war zu jener Zeit so groß und die Bandbreite der Qualität der Inhalte so unterschiedlich, dass dieses Filmfestival eine wichtige Lücke schloss.

„Ein Fest für Fans und Fachleute" titelte die AiD (Archäologie in Deutschland) über das Festival. Seit 1994 zeigte es die Vielfalt filmischer Formen und begleitete sie medienkritisch in Symposien wie "Die Moorleiche im Gegenlicht – große Gefühle im Archäologiefilm" oder "Funde, Filme, falsche Freunde – der Archäologiefilm im Dienst von Profit und Propaganda". Ausstellungen erweiterten den Blick ebenso wie die Demonstration von Restaurierungsarbeiten an Filmen aus der Anfangszeit der Kinematographie – die Arbeit der Filmarchäologen.“
www.cinarchea.com

Inhalt/ Filmauswahl

Es gibt keine Begrenzung auf ein archäologisches Thema, etwa auf eine bestimmte Kulturepoche, vielmehr soll ein umfassender Einblick in die Welt des archäologischen Films gegeben werden, der den verschiedenen Bereichen der Forschung (Ausgrabung, Restaurierung, Konservierung, experimentelle Archäologie, Unterwasser- und Luftbildarchäologie etc.) ebenso gerecht wird wie den Genres der Filme (Übersichtsfilme, Dokumentation bestimmter Grabungs- und Forschungsprojekte, computeranimierte Rekonstruktion, Spielfilme sowie Trick- und Experimentierfilme zum Thema Archäologie). Daher handelt es sich bei den auf dem Festival gezeigten Filmen nicht nur um Dokumentarfilme im klassischen Sinne, sondern auch um experimentelle Auseinandersetzungen mit archäologischen Themen. Auch Filme, die künstlerische Perspektiven des Themas darstellen, gehören selbstverständlich dazu. Die Kriterien, nach denen eine Auswahljury das endgültige Programm zusammenstellt, werden sowohl die wissenschaftliche Seriosität als auch die filmische Qualität der Produktionen sein.

Durchführung

Neben archäologischen Filmen beschäftigte sich das Festival auch immer mit filmhistorischen Fundstücken. Begleitet wurden die Vorführungen von einer parallel laufenden Ausstellung und einem wissenschaftlichen Symposium, das sich verschiedensten Teilbereichen der Darstellung von Archäologie im Film widmete und dessen Ergebnisse nach dem Festival in einem Symposiumsband publiziert wurden.

Im Juni 2013 fand CINARCHEA im Paulikloster in Brandenburg eine neue Heimat. Unter dem Label: CINARCHEA @ Archäomediale reiht sich das Festival in die vielfältige Eventreihe des Archäologischen Landesmuseums ein. In den ersten Jahren ist es das erklärte Ziel, sich in die Medienlandschaft Brandenburgs und Berlins zu integrieren und über die Jahre zu einer festen Größe des Festivalbetriebs zu werden. 2015 wird das Film- und Medienfestival "Archäomediale" vom 14. bis 17. Oktober stattfinden.

Im Paulikloster präsentierte die Archäomediale & Cinarchea vom 14.-17. Oktober 2015 unter der Schirmherrschaft von Dr. Frank-Walter Steinmeier (MdB, Bundesminister des Auswärtigen) zum zweiten Mal an vier aufeinanderfolgenden Tagen nationale und internationale Produktionen. Die Bandbreite der Themen reichte dabei von DNA-Untersuchungen geborgener Knochen über neu entdeckte spektakuläre Funde bis hin zu experimentellen Ansätzen. Das Festival deckte mit seinem Wettbewerb die ganze Vielfalt filmischer Genres ab. So fanden sich neben Dokumentar- auch Animations- und Spielfilme im Programm.Darüber hinaus öffnete sich das Festival in diesem Jahr zum ersten Mal außerfilmischen Formaten. Den Anfang machten hier mehrere Präsentationen von Entwicklern musealer Apps. Abgerundet wurde die Archäomediale & Cinarchea durch wissenschaftliche Vorträge zum Thema Film und Wissenschaft, einem Werkstattgespräch und der Fotoausstellung „Archäologie“ des Münchner Fotografen Thomas Kalak.


10. Internationales Archäologie-Film-Kunst-Festival

Vom 7. - 9. Juni 2013 fand in den historischen Räumen des Pauliklosters das 10. Internationale Archäologie-Film-Kunst-Festival Cinarchea@Archäomediale statt.
Unter den kritischen Augen einer hochkarätigen Jury, des neugierigen Publikums sowie des Landesarchäologen Dr. Franz Schopper und des Museumsleiters Dr. Rainer Kossian wurde eine Vielzahl internationaler Filmproduktionen rund um das Thema Archäologie gezeigt.

Festivalleiter Gregor Greve kam eigens aus Nordrhein-Westfalen angereist, um die Veranstaltung zu moderieren und das ein oder andere wissenswerte Detail beizusteuern.
Von amüsanten Trickfilmen über TV-Dokumentationen bis hin zu animierten Rekonstruktionsfilmen wurde dem Zuschauer eine bunte Palette an cineastischer Kost geboten – immer im Mittelpunkt standen dabei die Lebenswelten von Menschen vergangener Zeiten und unser heutiger Umgang mit ihren Hinterlassenschaften.
Wissenswertes aus erster Hand zum Thema Film und Archäologie boten Vorträge von Experten und Filmschaffenden, die das Festivalprogramm abrundeten.
Um sich vom Filmmarathon im Museum erholen und gemeinsam über die Filme austauschen zu können, boten die Pausen bei Grillcatering und kühlen Getränken im Friedgarten reichlich Gelegenheit.
Und Beratungspausen waren durchaus notwendig, denn auch die Zuschauer waren angehalten, über ihren Favoriten unter den gezeigten Filmen abzustimmen und sich in Diskussionen über die Filminhalte zu äußern.

Am Sonntagabend wurden die Preisträger der diesjährigen Cinarchea@Archäomediale ausgezeichnet und von einer erschöpften Jury und dem begeisterten Publikum gefeiert.

Der Große Preis der Jury ging an „Der Stab, der Geiger und die Höhlenforscher“ (D, 2012) von Uwe Krüger.

Mit dem Spezialpreis wurde die französische Comic-Produktion „Les experts de l´archéologie“ (F, 2010) von Doncvoilá Productions ausgezeichnet.

Der animierte Kurzfilm „Das letzte Geschenk“ (D, 2012/13) von Juliane Lippok und Antje Kegel hatte die Herzen der Zuschauer erobert; er erhielt den Publikumspreis.