Archäotechnica Rückblick 2010 – 2022

2022: Ritter, Minne, Tafelfreuden

Bei der Archäotechnica 2022 widmete sich das Archäologische Landesmuseum Brandenburg den Eliten des Mittelalters.
Ein Wochenende lang präsentierten und erläuterten Darsteller:innen und Fachleute, wie sich adliges und bürgerliches Selbstverständnis jener Epoche ausdrückte.
Von Minnesang über Tischkultur bis hin zu wechselnden Kleidermoden bot sich den Besuchenden ein breites Spektrum höfischer und bürgerlicher Lebenskultur. Auch die mittelalterliche Heraldik und der Burgenbau im heutigen Land Brandenburg wurden fachkundig in den Fokus genommen. Zudem vermittelteten Akteur:innen aus den Bereichen Reenactment und Living History Wissenswertes zu Ritterorden und deren religiöse, politische und karitative Aufgaben.
Im Klostergarten boten Vorführungen zur zeitgenössischen Kampfkunst - ob zu Fuß oder hoch zu Ross – sowie zur Ausrüstung von Rittern und spätmittelalterlichen Kriegsknechten ein anschauliches Bild zur kämpferischen Seite des Mittelalters.
Nicht fehlen durften natürlich verschiedenste Handwerkstechniken, wie das Nähen und Besticken hochwertiger Textilien, das Plattnern oder das Sarwürken. Ein abwechslungsreiches Tagesprogramm und die traditionelle Archäotechnica-Modenschau rundeten das Besuchserlebnis ab.

2019: Menschen in der mittelalterlichen Stadt

Die Archäotechnica 2019 beleuchtete den Alltag hinter den schützenden Mauern einer mittelalterlichen Stadt.
Zahlreiche Akteur:innen präsentierten Darstellungen, welche unseren Gästen das Leben zwischen Stadtmauer, Marktplatz und Kirchendach in den Jahren 1250 bis 1500 näherbrachten.
Besonderes Augenmerk lag auf den verschieden Gewerken jener Zeit. Ob Bierbraukunst, Zimmermannshandwerk, Glasmacherei, Buchmalerei oder die Herstellung von Pergamenten – eine Auswahl von zum Teil beinahe vergessenen Handwerkstechniken wurde im Rahmen der Veranstaltung vorgeführt und erläutert. Auch das aufstrebende und selbstbewusste Bürgertum, zu dem beispielsweise wohlhabende (Fern-) Kaufleute gehörten, war mit beeindruckenden Darstellungen vertreten.
Wie kleidete sich die Oberschicht jener Zeit? Welche kostspieligen Importe erwarb sie beim Händler oder Apotheker ihres Vertrauens und welche erlesenen Spezereien kamen hier auf den Tisch?
Ebenfalls thematisiert wurde die tiefe Frömmigkeit des mittelalterlichen Menschen. Wer schon immer Näheres zum Leben, Arbeiten und Beten von christlichen Mönchen und Nonnen sowie zur Glaubenspraxis jüdischer Stadtbewohner:innen wissen wollte, konnte sich bei unseren Mitwirkenden hierüber informieren.

2018: Macht und Glanz in Europa. Kunst- und Handwerkstechniken der Bronzezeit.

Bei der Archäotechnica 2018 widmete sich das Archäologische Landesmuseum Brandenburg einer dynamischen und wahrlich glänzenden Epoche: Der Bronzezeit. Vor mehr als 3 500 Jahren erlebte das junge Metallhandwerk in weiten Teilen Europas seine erste Blüte. Prächtiger Schmuck und kostbare Waffen, aber auch Werkzeuge und Arbeitsgeräte entstanden aus Bronze. Die Region Berlin-Brandenburg war in dieser Zeit stark geprägt von einflussreichen, benachbarten Kulturkreisen und muss in ein weitreichendes Handelsnetz eingebunden gewesen sein. In gewohnter Weise entführten Darsteller aus den Bereichen Archäotechnik, Reenactment und Living History sowie Archäologen und weitere Experten ein Wochenende lang in diese ferne Epoche. So wurden beispielsweise bronzezeitliche Handwerkstechniken, aber auch regionale Trachtensitten und Lebensbedingungen vorgeführt und erlebbar gemacht.

2017: Slawen und Deutsche im Mittelalter

Keine Zeit beschäftigt die Menschen mehr als das Mittelalter. Das Archäologische Landesmuseum möchte weitergehen als die allseits bekannten historischen Romane und Dokumentationen und die spannungsvolle, wechselseitige Beziehung dieser beiden Volksstämme betrachten, die den mittel- und osteuropäischen Raum im Mittelalter prägten. Dabei geht es um eine möglichst umfassende Darstellung der Lebenswirklichkeit der Menschen zu dieser Zeit. Fachleute, Archäologen und geschulte Laiendarsteller erklärten und demonstrierten Kultur, Lebensweise, Architektur Handwerkstechniken und Kampfkunst.

2016: 5000 Jahre Bauhandwerk: Vorführungen historischer Handwerkstechniken

2016 ging es um das Thema Bauhandwerk quer durch die Jahrtausende. Ob steinzeitliche Holzbrunnen, Dachschindeln aus der Eisenzeit, Bleiverglasung oder Ständerbau aus dem Mittelalter – Fachleute, Archäologen und professionell geschulte Laiendarsteller erklärten und demonstrierten Fertigungsweisen, Werkzeuge und Gebäude rund um das Thema Bauhandwerk.

2015: Die Kulturgeschichte der Nutzpflanzen

Die sechste Archäotechnica beschäftigte sich mit der Herkunft und der vielfältigen Verarbeitungsweise und Nutzung von Kulturpflanzen durch verschiedene Epochen hinweg. Archäologen, Historiker und Spezialisten demonstrierten und erläuterten auf authentische Art und Weise Ernährungsgrundlagen und -formen, die medizinische Versorgung durch Heilkräuter und deren Verarbeitung, die Pflanzen in der Textilherstellung und die umfangreiche und manchmal überraschende Nutzung von Pflanzen im Alltag und zu Kultzwecken.

2014: Römer und Germanen

2014 wurde die Zeit der Römer und Germanen beleuchtet, in der das expandierende Römische Reich ab dem 3. Jh. v. Chr. die Gebiete keltischer und germanischer Stämme im westlichen Teil des heutigen Europas eroberte. Mit den Kriegszügen von Julius Cäsar wurde der Rhein ab der zweiten Hälfte des 1. v. Chr. zur Grenzlinie zwischen dem Imperium Romanum und den rechtsrheinischen Siedlungsgebieten germanischer Stämme wie den Sueben, Cheruskern oder den Markomannen.

2013: Textilhandwerk und Bekleidung im Wandel der Jahrtausende

Bei der Archäotechnica 2013 zeigten Schneider, Färber, Schuhmacher, Weber, Kürschner und viele andere Handwerker und Spezialisten, wie Kleidungsstücke zu verschiedenen Zeiten hergestellt und getragen wurden. Die besucher schauten  dem Fachmann über die Schulter und erfuhren in Vorführungen, wie die Kleidung verschiedener Epochen aussah und getragen wurde. Die Besucher erlebten hautnah die Entstehung und Bedeutung der Bekleidung von der Urzeit bis in die Moderne.

2012: Lagerleben und Waffentechnik des Dreißigjährigen Krieges

Der Dreißigjährige Krieg wurde lebendig! Am letzten August-Wochenende wurden die Mauern des Pauliklosters erneut belebt durch die authentischen Darstellungen historischer Kunst- und Handwerkstechniken. 2012 wurden das Lagerleben und die Waffentechnik im Dreißigjährigen Krieg beleuchtet.

2011: Kunst- und Handwerkstechniken des 17. Jahrhunderts

2011 wurden Gewerke des 17. Jahrhunderts beleuchtet. Die Gruppen Horns Grünes Leibregiment und Hortus Bellicus wurden das Lagerleben vorgeführt mit den entsprechenden Zelten und dem Mobiliar. Der Spezialist A. König wurde mit dem passenden Werkzeug die Waffentechnik demonstriert. Die Schneiderin B. Enkirch erklärte an einem Gewand die Mode der Zeit bzw. die Nähtechniken und Materialien. Die Münzer von Rothenburg zeigten an einem authentischen Nachbau einer Münzpresse die Münzprägung um 1617. Der Kürschner S. Krause demonstrierte, wie aus einem Fell ein Pelz wird. Die Holländerin H. Schumann zeigte die Haubenmacherei. Die Textilherstellung demonstrierte A. Schmidt an einem originalen Webstuhl. Die musikalischen Seiten wurden durch M. Zloch und R. Gehler vorgeführt.

2010: Handwerkstechniken des 13. und 14. Jahrhundert