Archäologie Aktuell
Um der Öffentlichkeit einen Einblick in die aktuelle archäologische Forschung und eine Vorstellung von den interessanten prähistorischen Hinterlassenschaften zu geben, bietet das Archäologische Landesmuseum Brandenburg eine Vortragsreihe an, bei der Experten aus Archäologie, Geschichtswissenschaft und Nachbardisziplinen Neues aus ihren Forschungsprojekten präsentieren. Die Geschichte und Archäologie des Landes Brandenburg stehen im Zentrum dieser Vortragsreihe. Es werden aber auch Themen und Forschungsvorhaben vorgestellt, die über Brandenburgs Grenzen hinaus weisen.
Termin: jeden ersten Mittwoch im Monat
Uhrzeit: 18.30 Uhr
Eintritt: frei
02.07.2025
Krieg zu Zeiten von Odysseus? Das Tollensetal in Mecklenburg-Vorpommern und seine Bedeutung für die Bronzezeit
2. Juli 2025, 18.30 Uhr
Prof. Dr. Thomas Terberger, Archäologe, Universität Göttingen
War die Bronzezeit eine kriegerische Epoche? Das Tollensetal in Mecklenburg-Vorpommern hat mit seinen Funden aus der Zeit vor etwa 3300 Jahren als ältestes Schlachtfeld Europas in der breiten Öffentlichkeit für Schlagzeilen gesorgt.
In dem Flusstal wurden Tausende von Menschenknochen und zahlreiche Bronzefunde entdeckt, unter denen Waffen bzw. Pfeilspitzen eine prominente Rolle einnehmen. Auch die menschlichen Überreste zeigen zahlreiche Verletzungen, so dass kaum Zweifel besteht, dass die Funde auf ein Gewaltereignis zurückgehen.
Doch welche Dimension hatte der Konflikt und gibt es Hinweise auf die Ursache oder gar die beteiligen Parteien?
Nach einem Überblick zu den Forschungen im Tollensetal wird der Vortrag diesen Fragen nachgehen und diskutieren, ob wir auch in anderen Regionen Hinweise auf kriegerische Konflikte in dieser Zeit haben.
Müssen wir ein völlig neues Bild der Bronzezeit zeichnen?
Eintritt frei
»Schon was gefunden?« – Ein Frage-und-Antwort-Podcast
Die diesjährigen Europäischen Archäologietage sind für das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologische Landesmuseum ein willkommener Anlass, sich den Fragen der Interessierten zu stellen.
Was muss ich machen, wenn ich einen vermeintlichen Fund entdecke?
Wie viele Ausgrabungen gibt es im Land Brandenburg jährlich?
Und wer entscheidet, welches Artefakt ins Museum kommt?
Diese und andere Fragen werden in unserer Podcast-Folge zu den Europäischen Archäologietagen beantwortet.
Den Podcast kann man ab dem 18. Juni über folgenden Link hören: https://hyg7ey.podcaster.de
06.08.2025
Einblick – Ausblick – Perspektiven. Aktuelle Forschungen zum Endneolithikum und zur Frühbronzezeit in Brandenburg
06. August 2025, 18.30 Uhr
Dr. Ralf Lehmphul M.A., Archäologe, BLDAM
In den vergangenen 20 Jahren wurden in zahlreichen, teils großflächigen Ausgrabungen des Brandenburgischen Landesamtes in den Landkreisen Uckermark, Märkisch-Oderland und Havelland eine Vielzahl bedeutender Grab- und Siedlungsfunde aus dem Endneolithikum und der Frühbronzezeit entdeckt.
Hierzu zählen bedeutende Siedlungsplätze mit Häusern, Steingeräten und den ältesten Pflugspuren Brandenburgs. Zahlreiche Gräber, die sich auf zwei Schwerpunktregionen in den Landkreisen Uckermark und Havelland konzentrieren und eines der Highlights aus dem Jahr 2023: die auf 80 m Länge erfassten Reste einer gut erhaltenen um die 4000 Jahre alten Brückenkonstruktion.
Mit den neuen Entdeckungen und zahlreichen naturwissenschaftlichen Untersuchungen unterschiedlicher Disziplinen, wie der Archäozoologie, der Archäobotanik, der Anthropologie und den ersten paläogenetischen bzw. populationsgenetischen Ergebnissen werden die Konturen der Vergangenheit schärfer.
Die Menschen waren nicht nur in hohem Maße mobil und in einem europäischen Kommunikationsraum eingebunden, sondern auch in ihren Subsistenzstrategien sehr anpassungsfähig.
Eintritt frei